Erika Giovanna Klien (1900-1957)
Erika Giovanna Klien wurde 1900 in Borgo di Valsugana im Trentino geboren. Zwischen 1919 und 1924 studierte sie bei Victor Schufinsky, Frank Cizek, Rudolf Larisch und Reinhold Klaus an der Kunstgewerbeschule. Prägend waren für sie vor allem die Kurse zur Ornamentalen Formenlehre und die Kinderkunstklasse von Franz Cizek. Cizek führte die Studentinnen und Studentin in seiner Klasse in die Kunst des Kinetismus ein. Bereits während ihrer Ausbildung nahm sie an diversen Ausstellungen teil und entwickelte ein besonderes Interesse für Schauspiel und Marionettentheater. Angeregt durch den Schriftsteller und Tänzer Leopold Wolfgang Rochowanski und seine Frau, die Tänzerin Katja Kandinsky, besuchte Klien die Schauspielschule und arbeitete an einem kinetischen Marionettentheater. 1925 schloss sie ihre Ausbildung zur Kunstpädagogin bei Franz Cizek ab und bezog ein Atelier in Purkersdorf. Sie arbeitete als Gebrauchsgrafikerin und verdiente ihren Lebensunterhalt mit der Gestaltung von Spielzeug.
Zwischen 1926 und 1928 unterrichtete Klien an der Elizabeth Duncan School in Klessheim. 1928 wurde ihr Sohn Walter Klien geboren, der bei Pflegeeltern aufwuchs. Im Jahr darauf übersiedelte Klien nach New York und lehrte an bedeutenden Kunstschulen wie der Stuyvesant School, Dalton School, New School for Social Research und der Spence School. In Ameria machte sie auch als Verfasserin theoretischer Schriften über Kunsterziehung auf sich aufmerksam.
Im Jahr 1934 unternahm Klien eine Reise nach New Mexiko, setzte sich mit der indianischen Kultur auseinander und begann an der abstrakten Vogelflugserie zu arbeiten. Sie bemühte sich mittels eines Lichtinstruments Animationen eines Vogelfluges für die Bühne zu erschaffen, um daraus anschließend Linolschnitte zu machen. Ihr künstlerisches Interesse galt der Bewegung der Menschen, Tiere und Pflanzen, technischen Geräten und Verkehrsmitteln wie U-Bahnen.
Erika Giovanna Klien gab 1946 ihre Lehrtätigkeit auf und starb 1957 an den Folgen eines Herzinfarktes.